Zimt - Cinnamomum *
Allgemeines
Cinnamomum verum oder Cinnamomum ceylanicum - so die botanische Bezeichnung für den "echten" Ceylon-Zimtbaum - ist eine uralte Gewürz- und Heilpflanze aus der Pflanzenfamilie der Lorbeergewächse. Zahlreiche Legenden rankten sich einst um die Herkunft dieses edlen Gewürzes, das wertvoller als Gold eingeschätzt wurde und auch zur Einbalsamierung ägyptischer Adliger verwendet wurde. Häufig diente er auch der Haltbarmachung von Lebensmitteln. Heute ist Zimt als Gewürz nicht nur aus der Küche Asiens, sondern auch hierzulande kaum mehr wegzudenken. Neben dem Ceylon-Zimt ist auch der preiswertere Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia) weit verbreitet. Er wird vielfach als "zimtartiges Gewürz" bezeichnet.
Vorkommen und Verbreitung
Die Heimat von Zimt ist Südostasien. Genauer gesagt stammt der Zimtbaum aus Ceylon (Sri Lanka), während der Cassia-Zimtbaum im Süden von China zu Hause ist. Inzwischen wird der Baum verbreitet in den Tropen kultiviert, etwa in Indonesien, auf den Seychellen und Madagaskar. Der Cassia-Zimtbaum ist auch in Vietnam und auf Sumatra zu finden.
Aussehen und Merkmale
Der immergrüne Zimtbaum erreicht eine Höhe von 6 bis 12 Metern. Die ledrigen, ovalen Blätter des Baumes duften leicht nach Gewürznelken, die weißen Blüten sind klein und entwickeln Früchte, die an Eicheln erinnern. Es ist jedoch nicht die Frucht, sondern die Rinde des Zimtbaumes, die ins kulinarische Paradies führt.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Zimt
Das ätherische Öl der Zimtrinde ist der Hauptwirk- und Geschmacksstoff von Zimt. Es besteht hauptsächlich aus Zimtaldehyd und Eugenol. Darüber hinaus liefert Zimt viele Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Kalium, Kalzium Mangan, Magnesium, Zink).
Doch Zimt ist nicht nur ein wunderbares Gewürz: Zimtrinde und Zimtöl wurden vom HMPC (Committee on Herbal Medicinal Products - Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur) als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei Beschwerden des Verdauungstraktes und bei Unwohlsein eingestuft. Die Kommission E/ESCOP bescheinigt der Zimtrinde Wirkung "bei Appetitlosigkeit, bei dyspeptischen Beschwerden wie leichten krampfartigen Beschwerden in Magen-Darm-Bereich, bei Völlegefühl und Blähungen." Im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) ist die geforderte Qualität für Zimtrinde, Zimtöl und Zimtrindentinktur festgeschrieben.
In der traditionellen Heilkunde, insbesondere in der Chinesischen
Medizin und der Ayurvedischen Ernährungs- und Heilslehre,
nimmt Zimt einen großen Raum ein. Es werden ihm antioxidative,
desinfizierende, krampflösende, durchblutungsfördernde,
stimmungsaufhellende, entzündungshemmende und entspannende
Eigenschaften zugeschrieben. Neuere Studien weisen darauf hin, dass
er positiv auf Diabetes Typ 2 und einen zu hohen Cholesterinwert einwirken
kann. Die Zahnheilkunde setzt ihn gegen Zahnschmerzen ein. Schon der
Geruch fördert nachweislich die Konzentration. Wegen seiner stoffwechselfördernden
Wirkung soll er beim Fettabbau helfen. Auch die Libido soll durch Zimtgenuss
angeregt werden. Darüber hinaus werden ihm positiven Wirkungen
bei Bronchitis und Husten sowie eine adstringierende Wirkung nachgesagt.
In der Aromatherapie wird der aromatisch-warme Duft wegen seiner wärmenden
Wirkung bei Erkältungskrankheiten und innerer Kälte eingesetzt.
Außerdem zur Entspannung, zur Anregung der Kreativität sowie
bei Appetitlosigkeit.
Damit ist Zimt ein ausgesprochen gesundes Gewürz, es zählt zu den so genannten Superfoods (besonders gesunde Lebensmittel).
Verarbeitung des Zimts
Zimt wird als typische Zimtstange, als feinst vermahlenes Zimtpulver
und als Zimtöl angeboten. Da er gut mit vielen anderen Gewürzen
kombinierbar ist, ist er Zutat in zahlreichen Gewürzmischungen
wie etwa Curry, Raz el Hanout, Garam Masala oder Baharat. Die Lebensmittelindustrie
wäre ohne dieses vielseitige Gewürz wohl aufgeschmissen, denn
es ist in unzähligen Produkten enthalten, vom Gebäck über
Schokolade, Desserts und Müsli bis zu Likör oder Cola. Hierbei
wird entweder das Zimtpulver verwendet oder ein aus den Rindenresten
destilliertes Zimtöl.
In der Küche entfaltet er sein würzig-herbes und etwas süßliches
Aroma schon in kleiner Menge. Wer an Zimt denkt, denkt sofort an Lebkuchen
und Zimtsterne, Punsch und Glühwein, an Milchreis mit Zimtzucker
oder an Pflaumenkompott und Bratäpfel. In der orientalischen Küche
wird Zimt aber auch in deftigen Gerichten, also zusammen mit Fleisch
und Gemüse, verwendet. Eine kleine Prise im Kaffee ist ein Hochgenuss.
Auch die Kosmetikindustrie setzt auf Zimt: Er ist beispielsweise in
Parfüm, Seifen, Körperlotionen, Mundspülungen oder Zahnpasta
enthalten. Als Aromatikum ist die Rinde des Zimtbaumes Bestandteil vieler
Fertigarzneien.
Anbau und Ernte von Zimt
Die im Kulturanbau zur Zimtgewinnung angebauten Zimtbäume werden
regelmäßig beschnitten und so im Wachstum kurz gehalten,
um den Stängelanteil zu erhöhen und die Ernte zu erleichtern.
Zur Gewinnung der begehrten Zimtstangen werden die Äste
vorsichtig durch einen Rund- und Längsschnitt entrindet. Von den
so gewonnenen Stücken der Rinde wird die äußere Schicht
abgelöst, denn nur die innere Rindenschicht hat das volle, unvergleichliche
Aroma. Diese innere Schicht rollt sich von zwei Seiten zur Stange auf
und entwickelt während des Trocknungsprozesses die typische rotbraune
Farbe von Zimt.
Die Rindenschicht des Cassia-Zimts ist dicker, und so sind die Zimtstangen
auch gröber gerollt. Die Farbe ist etwas dunkler und der Geschmack
kräftiger als beim Ceylon-Zimt.
Warnhinweise & Nebenwirkungen
Cassia-Zimt geriet wegen seiner potenziell leberschädigenden Wirkung,
bedingt durch den gegenüber Ceylon-Zimt sehr hohen Cumaringehalt,
in die Schlagzeilen. Deshalb gelten seit 2011 EU-Höchstwerte für
den Gehalt an Cumarin in verzehrfertigen Lebensmitteln.
Zimtrinde - genauer: das darin enthaltene Zimtaldehyd - kann allergische
Reaktionen (Haut, Schleimhaut) verursachen. In überhöhter
Dosierung können Herzrasen, Schweißausbrüche, Darmbeschwerden
und erhöhte Atemtätigkeit auftreten. In der Schwangerschaft
sollte Zimt als Nahrungsergänzung nicht oder nur nach Rücksprache
mit dem Arzt eingenommen werden, da die Wehentätigkeit angeregt
werden kann.
Wechselwirkungen sind nicht bekannt.
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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