Kamille - Ein Tausendsasser in der Naturheilkunde *
Allgemeines
Die Kamille (lateinischer Name: Matricaria recutita oder Chamomilla recutita) gehört zur Familie der Korbblütler. Bei der Echten Kamille handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die auf kargen Böden wächst und sehr anspruchslos ist. Für die Naturheilkunde interessant sind vor allem die Blüten der Kamille, aus denen man ätherische Öle gewinnt, die Entzündungen hemmen und die Wundheilung fördern können. Die Heilwirkungen der Kamille, die seit der Antike verwendet wird, sind auch medizinisch gut belegt.
Vorkommen, Sammelzeit und Verbreitung der Kamille
Die Kamille stammt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa,
ist inzwischen aber in ganz Europa, Nordafrika, Nordamerika und
Australien zu finden. Die Pflanze wächst vor allem in Getreidefeldern,
aber auch an Böschungen, auf Äckern und an Wegrändern.
Die Sammelzeit ist von Mai bis Juli - und zwar bei Sonnenschein!
Da die Qualität der Kamille auch davon abhängt, zu welchem
Zeitpunkt sie gepflückt wird, sind vor allem der dritte bis
fünfte Tag nach dem Blühen zum Sammeln geeignet, da die
Wirkstoffe in dieser Zeit am besten ausgebildet sind.
Aussehen und Merkmale der Kamille
Die Kamille besitzt einen aufrechten Stängel, der meist ästig
verzweigt ist. Die schmalen zwei- bis dreifach fiederteiligen Blätter
wachsen wechselständig. Die Blütenköpfe der Kamille
bestehen aus gelben Röhrenblüten, die auf dem hohlen Blütenboden
sitzen, und aus weißen Zungenblüten, die nach unten gebogen
sind. Die Kamille wird 20 bis 50 cm groß und blüht im
Mai und Juni.
Zerreibt man die Blüten der Kamille, entsteht ein angenehmer
aromatischer Duft.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Kamille
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kamille sind Ätherisches
Öl, Azulen, Bitterstoffe, Cumarin und Flavonoide.
Das aus den Kamillenblüten gewonnene Ätherische Öl
mit seiner charakteristischen Blaufärbung besitzt vielfältige
Wirkungen: Es ist sowohl entzündungshemmend als auch
krampflösend und kann Bakterien und Pilze abtöten
(wirkt antibakteriell & fungizid). Außerdem besitzt es
wundheilungsfördernde Eigenschaften und kann dank seiner pepsinhemmenden
Wirkung bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden. Aufgrund der
vielseitigen Einsatzmöglichkeiten ist die Kamille aus vielen
Hausapotheken nicht wegzudenken, insbesondere wenn auf natürliche
Heilmittel gesetzt wird.
Anwendungsgebiete der Kamille
Die Kamille kann innerlich und äußerlich zur Linderung von gesundheitlichen Beschwerden verwendet werden:
- Kamillentee ist ein altbewährtes Heilmittel bei Magenschmerzen, Magenentzündungen und Magenkrämpfen.
- Auch bei Völlegefühl, Sodbrennen, Aufstoßen, Durchfall und Blähungen entfaltet die Kamille ihre heilende Wirkung.
- Kamillentee hat darüber hinaus eine beruhigende Wirkung und wird deshalb auch bei Nervosität und innerer Unruhe empfohlen.
- Äußerlich angewandt hilft Kamille bei Reizungen der oberen Atemwege sowie der Schleimhäute von Mund und Rachen.
- Auch bei Entzündungen der Haut oder des Zahnfleisches wird die Kamille eingesetzt, und ebenso zur Nachbehandlung von Wunden.
- Bei Schnupfen und Vereiterungen der Stirnhöhle wirken sich Gesichtsdampfbäder mit Kamille lindernd aus.
- Bei Gliederschmerzen und Hautproblemen kann ein Kamillebad hilfreich sein. Entsprechende Badezusätze helfen auch bei Schleimhautentzündungen im Anal- und Genitalbereich.
- Kamille-Umschläge und Kamille-Kompressen haben sich bewährt bei überanstrengten Augen und geschwollenen Augenlidern sowie bei Frostbeulen und Verbrennungen zweiten Grades.
Warnhinweise
Da die Kamille einen austrocknenden Effekt besitzt, sollte man bei einer Neigung zu chronisch trockener Nasenschleimhaut auf die Inhalation mit Kamille verzichten. Bei Bindehautentzündungen ist von Augenspülungen mit Kamille abzuraten - ebenfalls wegen der austrocknenden Eigenschaften der Pflanze. Für Kamillentee gilt, dass er als Dauergetränk nicht geeignet ist.
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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