Ginseng - Panax ginseng *
Allgemeines zum Ginseng
Ginseng ist eines der ältesten und bekanntesten Naturheilmittel
überhaupt. Er trägt den lateinischen Namen: Panax ginseng.
Frisch verzehrt haben Ginsengwurzeln einen bitteren Geschmack. Zumeist
werden sie allerdings getrocknet und zu Pulver vermahlen. Verwendung
findet dieses Pulver schließlich in Tees, Kapseln, Tinkturen und
Cremes. In Korea wird der Ginseng auch für die traditionelle Küche
verwendet.
Man unterscheidet Roten Ginseng und Weißen Ginseng - beide
stammen von der gleichen Pflanze. Die Rotfärbung des Roten
Ginseng entsteht lediglich durch Wasserdampfkonservierung der Wurzeln.
Vorkommen und Verbreitung des Ginseng
Ginseng stammt ursprünglich aus den schattigen Bergwäldern Ostasiens. Wurde der echte koreanische Ginseng (Panax ginseng) früher wild gesammelt, so wird er heute landwirtschaftlich angebaut. Nennenswerte Anbauflächen befinden sich außer in Korea auch in Nordchina, Ostrussland, Japan und Amerika. Der in Amerika angebaute Panax quinquefolius gilt allerdings als medizinisch weniger wirksam. Selbst in Deutschland haben sich einige Bauern auf den Anbau von Ginseng spezialisiert.
Aussehen und Merkmale des Ginsengs
Zur Familie der Efeugewächse gehörend, ist Ginseng eine ausdauernde, langsam wachsende Pflanze von ca. 60 cm Höhe. Einstielig und mit gefingerten Blättern versehen, treibt die Pflanze Blütendolden, die aus je 15 bis 30 Einzelblüten bestehen. Aus ihnen entwickeln sich nach drei Jahren erstmals leuchtend rote Beeren, die je zwei Samen enthalten. Medizinisch von Interesse ist hauptsächlich die kostbare Wurzel der Pflanze. Die menschenähnliche Form brachte dem Ginseng in seine asiatischen Heimat auch den Namen "Menschenwurzel" ein. Hierzulande ist Ginseng auch unter den Namen Gilgen, Samwurzel oder Kraftwurz bekannt.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Verwendung des Ginsengs
Die Liste der Heilwirkungen, die dem Ginseng zugeschrieben werden,
ist lang. In seiner Eigenschaft als sogenanntes "Adaptogen"
soll er die Anpassung des Körpers an Stressfaktoren körperlicher
und seelischer Art fördern. Als Tonikum eingesetzt soll er
bei Schwächezuständen, Überanstrengung und gegen
leichte Depressionen helfen.
Da Ginseng die Ausschüttung von Hormonen erhöht, wird er auch
als Aphrodisiakum eingesetzt. Eine lindernde Wirkung bei klimakterischen
Beschwerden wird ihm ebenfalls beigemessen. Darüber hinaus wirkt
er anregend auf die Konzentrations-
und Leistungsfähigkeit und wird daher auch in der Geriatrie gern
verwendet.
Verantwortlich für die medizinische Wirksamkeit des Ginseng
sind neben Vitaminen und Spurenelementen hauptsächlich die
in der Wurzel enthaltenen Ginsenoside. Insgesamt sind ca. 30 verschiedene
Ginsenoside in der "Menschenwurzel" enthalten. Allerdings
sind noch nicht alle dieser Stoffe hinsichtlich ihrer genauen Wirkung
erforscht.
Die Menge der Wirkstoffe kann von Wurzel zu Wurzel sehr verschieden
sein. Auch variiert die Wirksamkeit des Ginseng nach Anbaugebiet
und Wachstumsalter der Pflanze. Die Art der Konservierung verändert
die Wirkung der Ginsenge ebenfalls.
Neben der Wurzel, die in der traditionellen chinesischen Medizin
schon seit Jahrtausenden verwendet wird, kommen in letzter Zeit
zunehmend auch die roten Steinfrüchte des Ginseng zum Einsatz.
Neuesten Erkenntnissen zufolge sollen sie sehr gut bei Diabetes
wirken.
Anbau und Ernte von Ginseng
Am wirksamsten und am wertvollsten ist die wilde Ginsengwurzel
aus Nordkorea. Sie wächst 150 bis 200 Jahre, bevor sie geerntet
wird.
Herkömmlicher koreanischer Ginseng wird landwirtschaftlich
angebaut. Er darf immerhin sechs bis sieben Jahre wachsen, bevor
er geerntet wird. Sammel- bzw. Erntezeit ist Oktober/November.
Als Kulturpflanze benötigt Ginseng intensive Pflege. Die Samen werden vor der Aussaat ein Jahr lang in Sandsäckchen verpackt und unter der Erde gelagert. Erst dann werden sie ausgesät. Die Pflanze wird danach ganze sechs Jahre lang gepflegt, bis die Wurzel erntereif ist. Ist der Ginseng geerntet, lässt man die Felder für zehn Jahre brach liegen, bevor der Ginseng-Anbau erneut beginnt.
Die lange Wachstumszeit und der intensive Pflegeaufwand erklären den hohen Preis des Ginseng.
Warnhinweise und mögliche Nebenwirkungen von Ginseng
Trotz wenigen bekannten Nebenwirkungen, sollte auf eine Verwendung
von Ginseng während einer Schwangerschaft, während der
Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen verzichtet werden,
oder im Vorfeld die Einnahme von Ginseng unbedingt mit einem Arzt
besprochen werden.
Generell sollte ein Arzt auch konsultiert werden, wenn andere Medikamente
dauerhaft eingenommen werden.
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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