Dill - Anethum graveolens *
Allgemeines
Dill gehört zu den Doldengewächsen und ist eines der ältesten gebräuchlichen Kräuter. Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer schätzten das aromatische Gewächs. In der Antike wurde der Dill "Anethon" genannt, woraus sich später sein botanischer Name Anethum graveolens ergab.
Mit den Römern kam der Dill schließlich in unsere Breiten.
In Nord- und Osteuropa erlangte er bald mythische Bedeutung bei
der Besänftigung von Hexen und Gewittern. Geschätzt wurde
er darüber hinaus aber auch wegen seiner Heilwirkung und seines
Wohlgeschmacks.
Sein heutiger Name ist möglicherweise im Laufe der Zeit durch
die sprachliche Veränderung des Wortes "Dolde" zu
"Dill" entstanden.
Vorkommen und Verbreitung von Dill
Dill ist eines der bekanntesten Heil- und Küchenkräuter.
Als solches ist er weltweit verbreitet. Etwas stärkere Verwendung
findet er allerdings in den nördlichen Regionen der Erde. Landwirtschaftlich
angebaut wird Dill hauptsächlich in Russland und in den Balkanländern,
hier vor allem zur Gewürz- und Ölherstellung.
In unseren Breiten wächst die einjährige Pflanze wild
auf Geröllhalden und an Flussufern. Als Gartenpflanze fehlt
der Dill in kaum einem Kräuterbeet. Unkompliziert und anspruchslos
gedeiht das Kraut auf kalkhaltigem Boden an jedem sonnigen bis halbschattigen
Standort.
Aussehen und Merkmale von Dill
Zu erkennen ist Dill an seinen fein-gefiederten Blättern und
am typischen, längs gerillten Hohlstängel. Die Pflanze
kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen.
Zur Blütezeit, von Juli bis August, zeigen sich die
Blütendolden, die einen Durchmesser von 10 bis 20 cm erreichen.
Aus den Blüten entwickeln sich kleine, zweigeteilte, eiförmige
Früchte bzw. Samen.
Verwendung & Ernte
In der Heilkunde wird sowohl die innere als auch die äußere Anwendung des Dills geschätzt. Eingenommen wirkt er antiseptisch, appetitanregend, entkrampfend, verdauungsfördernd und wärmend. Äußerlich, als Massage- oder Einreibemittel verwendet, löst er zähen Erkältungsschleim in den Bronchien und hilft gegen Blähungen.
Als Küchenkraut findet er in Suppen und Soßen Verwendung. Auch als Zutat für Fischgerichte und beim Einkochen von Gurken ist Dill nahezu unverzichtbar.
Das frische, grüne Kraut der Dill-Pflanze kann vom Frühsommer bis zum Herbst geerntet werden, jedoch nur, bis die Blüte einsetzt. Nach der Blüte wird die Pflanze nur noch zur Ernte der Samen verwendet. Aufbewahrt werden sowohl die getrockneten Blätter als auch die Samen in dicht-schließenden Gefäßen. Dill-Kraut kann außerdem in Öl eingelegt oder tiefgefroren werden.
Inhaltsstoffe und Verarbeitung
In Geruch und Geschmack erinnert der Dill an Fenchel.
Er duftet süßlich und schmeckt würzig-aromatisch.
Im Handel ist Dill als frisches Kraut oder als Trockengewürz
erhältlich. Für die Herstellung des Trockengewürzes
werden entweder die getrockneten Blätter oder die gemahlenen
Dill-Samen verwendet. Der Geschmack der Blätter ist wesentlich
feiner und leichter als das durchdringende Aroma der Samen. Grund
hierfür ist die unterschiedliche Konzentration der in der Pflanze
enthaltenen ätherischen Öle: Die gefiederten Blätter
des Dills bestehen nur zu 0,05 bis 0,35 % aus ätherischem Öl,
die Samen hingegen zu 3 bis 4 %.
Die einzelnen Bestandteile des ätherischen Dill-Öls sind
unter anderem Limonen, Alpha-Pinen, Alpha-Phellandren und Beta-Phellandren
sowie Dillether und Carvon.
Gewonnen wird Dill-Öl durch Wasserdampf-Destillation von Samen und grünem Blattkraut. Hier ergeben 25 Kg getrocknete Samen bzw. 300 Kg Kraut gerade einen Liter Öl. Das gewonnene Öl wird zu Heilzwecken verwendet und ist in der Apotheke erhältlich.
Warnhinweise
Ätherisches Dill-Öl ist nicht für Babys und Kleinkinder geeignet und sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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