Kreuzkümmel - Beliebtes Gewürz und uralte Heilpflanze *
Allgemeines
Fruchtstand einer Chili-Pflanze
Uralte Küchenreste aus Syrien und Ägypten zeugen davon, dass Kreuzkümmel schon seit Jahrtausenden ein sehr beliebtes Küchengewürz ist. Im Römischen Reich erkannte man aber auch schon die Heilwirkungen des auch als Cumin (wissenschaftlicher Name: Cuminum cyminum) bekannten Gewürzes. In Europa wurde er zeitweise praktisch ausschließlich wegen dieser Heilwirkungen kultiviert. Auch in der traditionellen Medizin Tibets und in der Heilkunde des Ayurveda spielt der Kreuzkümmel seit jeher eine bedeutende Rolle. Jeder kennt ihn übrigens als Bestandteil von Currymischungen. Cumin als Einzelgewürz setzt sich in unseren Breiten erst allmählich durch.
Vorkommen und Verbreitung des Kreuzkümmels
Als Heimat des Kreuzkümmels gilt Turkmenistan. Im Prinzip aber wird der gesamte afrikanische und arabische Mittelmeerraum als Ursprungsregion der Gewürz- und Heilpflanze angesehen. Der südliche Mittelmeerraum, China, Indien, Indonesien und der Iran sind heute die Hauptanbaugebiete für Cumin. In diesen Ländern ist er folgerichtig aus der Küche nicht wegzudenken und in vielen traditionellen Gerichten enthalten. Auch als Heilpflanze ist er in diesen Regionen besonders geschätzt.
Blüte und Fruchtstände von Kreuzkümmel
Aussehen und Merkmale
Cuminum cyminum gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae), zu der auch unser heimischer Echter Kümmel gehört. Nah verwandt sind beide aber nicht, und sie sollten nicht miteinander verwechselt werden! Kreuzkümmel ist eine einjährige Pflanze mit einer Wuchshöhe von etwa 30 bis 50 cm. Auf einem eher kahlen Stängel sitzen weiß oder zartrosa blühende Dolden. Die kreuzförmige Blattstellung und die kümmelähnlichen Samen der Pflanze sind verantwortlich für den deutschen Namen "Kreuzkümmel".
Inhaltsstoffe und Wirkung von Kreuzkümmel
Kreuzkümmel enthält neben einigen gesättigten und reichlich
ungesättigten Fettsäuren auch Eiweiß, Harze, Vitamine
und Mineralstoffe (unter anderem Vitamin A, Vitamin B6, Magnesium, Eisen,
Natrium, Kalium und Calcium) sowie Ballaststoffe. Besonders hervorzuheben
sind aber die ätherischen Öle, die verantwortlich für
Duft und Geschmack, aber auch die Heilwirkungen von Cuminum cyminum
sind (insbesondere Cuminal, Gamma-Terpinen und Beta-Pinen). Krampflösend,
anregend,
antibakteriell, tonisierend (stärkend), appetitanregend,
blähungstreibend und milchfördernd sind die Haupteigenschaften,
die daraus resultieren sollen und die Anwendungsgebiete der Heilpflanze
bestimmen.
Verwendung als Heilkraut
Traditionell wird Kreuzkümmel bei Magen-Darm-Beschwerden
eingesetzt: Blähungen, Magenschwäche, Magen- und Darmkrämpfe,
Durchfall, Anregung des Speichelflusses, Förderung der Verdauung.
Damit kommt er dem Echten Kümmel recht nahe, der ja ebenfalls gerne
bei diesen Beschwerden verwendet wird. Das Kauen der Samen wirkt gut
gegen Mundgeruch, auch nach Knoblauchgenuss. Die ätherischen Öle
besitzen auch Wirkungen gegen Pilze und Bakterien. In der Ayurvedischen
Heilkunde wird die Ansicht vertreten, dass Kreuzkümmel darüber
hinaus das Blut zu reinigen vermag und die Leber- und Nierenfunktion
unterstützt. Der Kreuzkümmelextrakt (Kreuzkümmelöl)
wird in der Dufttherapie als Beruhigungsmittel eingesetzt und
soll schlaffördernd wirken.
Die Kommissionen E und ESCOP haben die Wirksamkeit von Kreuzkümmel
bisher nicht bestätigen können, weil keine ausreichenden Daten
vorliegen. Deshalb bleibt Cumin ein Mittel der Volksmedizin, es gibt
bislang keine Fertigarzneien. Allerdings bestätigen aktuelle Studien,
dass Kreuzkümmel beim Abnehmen helfen könnte und vermutlich
auch in der Lage ist, schädliches LDL-Cholesterin zu senken und
den Blutzuckerspiegel positiv zu beeinflussen. Weitergehende Studien
laufen.
Verwendung in der Küche
In den Küchen des Orients, Nordafrikas, Mexikos und Griechenlands ist Kreuzkümmel eines der beliebtesten Gewürze. Mit seinem ganz typischen, intensiven und frischen Aroma passt es zu ganz vielen Speisen. Wer schon einmal Falafel gekostet hat, kennt den angenehmen Geschmack des Gewürzes. Auch in Chili con Carne, Couscous, Gemüseeintöpfen, Fleischgerichten, zu Hülsenfrüchten sowie in Salsas und Mojos ist er fester Bestandteil. Allgemein macht er schwere und scharfe Speisen leichter verdaulich. Kreuzkümmelkäse ist eine Spezialität der Niederlande. In unserer regionalen Küche macht er sich bestens in Kohlgerichten als Alternative zum Echten Kümmel. Besonders aromatisch wird er, wenn er vor der Verwendung leicht angeröstet wird.
Verarbeitung
Nach der Ernte der Kreuzkümmelsamen werden die Samen - häufig auch als Früchte bezeichnet - entweder ganz weiter verwendet oder sie werden zu feinem Pulver vermahlen. Eine weitere Verwendungsform ist ätherisches Kreuzkümmelöl, das durch Wasserdampf-Destillation der Samen gewonnen wird. Die Samen bzw. Früchte werden zu medizinischen Zwecken oft in Form von Tee verwendet, während Cumin als Gewürz meistens in Pulverform eingesetzt wird. Kreuzkümmelöl hat in der Aromatherapie (Duftlampe) und in der äußerlichen Anwendung als Zusatz zu Massageölen seinen Platz. Kreuzkümmelölkapseln, die inzwischen ebenfalls angeboten werden, sind nicht zur Einnahme gedacht: Das Öl soll nach Öffnen der Kapselhülle in Tee oder Wasser eingenommen werden.
Warnhinweise
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist Cumin nebenwirkungsfrei,
sofern keine Unverträglichkeit besteht. Wird Cumin als Gewürz
eingesetzt, ist eine Überdosierung praktisch nicht möglich.
Als Tee reicht ein Teelöffel Früchte auf 250 ml Wasser (10
Minuten ziehen lassen, abseihen, 2-3 Tassen täglich trinken).
Lediglich Kreuzkümmelextrakt ist für Schwangere und Kleinkinder
nicht zur inneren Anwendung geeignet.
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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