Amaranth - Amaranthus *
Allgemeines
Amaranth mit Blüten
Der auch als "Inkakorn", "Wunderkorn" oder "heiliges Korn" bezeichnete Amaranth hat seine Heimat in Zentral- und Südamerika. Bei den Inka und Azteken war er neben Mais und Bohnen eines der Hauptnahrungsmittel, und sogar in religiösen und zeremoniellen Riten hatte er einen zentralen Platz. Im Zuge der Eroberung der Region durch die Spanier wurde der Amaranth-Anbau deswegen unter Strafe gestellt, und der Amaranth geriet fast in Vergessenheit. Doch in den 1970er Jahren wurde das nahrhafte Korn zum Glück wieder entdeckt, so dass wir heute von seinen positiven Wirkungen auf unseren Körper profitieren können.
Vorkommen und Verbreitung von Amaranth
Noch heute wird der zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) zählende Amaranth (botanisch: Amaranthus) natürlich in seinen Herkunftsregionen Mexiko und Peru sowie in den Berg-Regionen Nepals, Pakistans und Indiens angebaut. Wegen der steigenden Nachfrage gibt es allerdings mittlerweile auch Anbaugebiete überall auf der Welt, wo das Klima es zulässt. Da Amaranth einen nicht zu kühlen Boden, der in der Keimphase gut durchfeuchtet sein muss, sowie angenehme Tagestemperaturen benötigt, darf das Klima nicht zu kalt sein. Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit ist Amaranthus eher anspruchslos, auch saure und karge Böden genügen der Pflanze zur Entfaltung. Daher gibt es praktisch überall kleinere und größere Anbaugebiete, beispielsweise im Süden der USA, in den Tropen und Subtropen, sogar in Österreich und Deutschland.
Feld mit Amaranth bzw. Fuchsschwanz
Aussehen und Merkmale des Amaranths
Wegen seines fast spektakulären Aussehens ist Amaranth nicht nur Nutz-, sondern auch beliebte Zierpflanze (Gartenfuchsschwanz), die auch in unseren heimischen Gärten häufig zu finden ist. Mit seinen prächtigen, bis zu neunzig Zentimeter langen Blütenständen, die je nach Sorte in vielen schönen Farben leuchten können, ist er einfach wunderbar anzusehen. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und September. So vielfältig die Blütenfarben, so variantenreich auch die Blattformen. Denn Amaranth gibt es in vielen Varietäten, von denen im Wesentlichen drei Arten als Speise-Amaranth genutzt werden.
Anbau und Ernte
Bei den als Körner-Amaranthe genutzten Arten handelt es sich um
einjährige Pflanzen, die je nach Standort bis zu drei Metern
hoch werden können. Sie werden ab April direkt ins Land ausgesät.
Durch Windbestäubung entstehen in den Blütenrispen die zahlreichen,
nur etwa einen Millimeter kleinen Samen, die Amaranth-Körner. Da
Amaranth äußerst resistent gegenüber Schädlingsbefall
und Krankheiten ist, sind Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen
während der 120 bis 150 Tage andauernden Vegetationszeit unnötig.
Die Ernte der kleinen Samenkörnchen kann erfolgen, wenn die einzelnen
Körnchen nicht mehr mit den Findernägeln zerdrückt werden
können. Der Fachmann untersucht die Trockensubstanz, die mindestens
65 % betragen muss. Mit speziellen Mähdreschern werden die Körner
abgeerntet. Erst bei einem Feuchtigkeitsanteil von nur noch 10 % sind
die Körner optimal lagerfähig, sie müssen nach der Ernte
also nachtrocknen.
Inhaltsstoffe, Wirkung & Anwendung
Amaranth ist ein sehr vielseitiges und wertvolles Lebensmittel, das sogar als Superfood bezeichnet wird. Denn aufgrund seiner Inhaltsstoffe werden ihm zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt.
Inhaltsstoffe
Jedes einzelne Korn steckt voller Powerstoffe: 60 % energiespendende
Kohlenhydrate, bis zu 16 % biologisch hochwertige Proteine, bis zu 10
% überwiegend ungesättigte und mehrfach ungesättigte
Fette. Mit etwa 14 % Ballaststoffgehalt ist Amaranth äußerst
gesund für den Darm. In seiner Zusammensetzung entspricht das Korn
praktisch genau den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE) für eine ausgewogene, vollwertige Ernährung.
Wichtig sind die essentiellen Aminosäuren (Lysin, Methionin, Tryphtophan
usw.), die Amaranth in fast optimaler Menge enthält und die seine
hohe biologische Wertigkeit ausmachen. Außerdem enthält Amaranth
bemerkenswert viel Vitamin C, Vitamin E und die Vitamine des B-Komplexes.
Hinzu kommen reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente. Schon mit nur
100 Gramm Amaranth täglich kann der Bedarf verschiedener Nährstoffe
bereits gedeckt werden. Eine weiterführende Übersicht über
die Inhaltsstoffe von Amaranth finden Sie unter www.amaranth-infos.de.
Unbedingt erwähnt werden muss aber auch, was das Amaranth-Korn
nicht enthält, nämlich Gluten. Da es sich um ein so genanntes
Pseudogetreide handelt, ist dieses für manche Menschen gefährliche
Klebereiweiß nicht enthalten. Menschen mit Zöliakie können
das Inkakorn demnach bedenkenlos verzehren.
Wirkung
Durch sein besonders günstiges Nährstoffprofil kann Amaranth als "functional food", also Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen, bezeichnet werden. Die reichlich enthaltenen Ballaststoffe wirken sich nicht nur direkt günstig auf den Darm und die Verdauung aus, sondern stärken indirekt auch das Immunsystem. Sie helfen auch, das Gewicht zu regulieren und den Cholesterinspiegel niedrig zu halten. Die essentiellen Aminosäuren haben einen sehr positiven Einfluss auf die Funktionsfähigkeit von Gehirn- und Nervenzellen. Die geistige Leistungsfähigkeit wird, unterstützt durch die Mineralstoffe und B-Vitamine, gestärkt. Als gut sättigende, eiweißreiche Kost sind Amaranth-Gerichte eine energiespendende Sportlernahrung. Diabetiker profitieren von den komplexen Kohlenhydraten des Amaranths, die den Blutzuckerspiegel stabil halten. Vegetariern und Veganern liefert Amaranth eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe. Wie gesund und ausgewogen in den Inhaltsstoffen Amaranth ist, zeigt die Tatsache, dass das Powerkorn als Astronautennahrung mit ins Weltall geschickt wird.
Anwendung
Vor allem die Samen werden in der Küche verwendet. Aber auch die Blätter werden - vor allem in den Herkunftsländern - wie Spinat zubereitet verzehrt. Amaranth-Öl kann sowohl in der kalten Küche als auch zur Hautpflege verwendet werden. Früher galt Amaranth auch als ausgesprochene Heilpflanze, die gegen Blutarmut (wegen des hohen Eisengehaltes), zur Wundheilung, zur Mundhygiene, bei Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen, Migräne und andere gesundheitliche Probleme eingesetzt wurde. Den Blättern wird eine kühlende und adstringierende Wirkung nachgesagt. Heute befassen sich Studien mit der Frage, ob und welche Heilwirkungen das Korn besitzt.
Verarbeitung & Verwendung
Amaranth Mehl
Amaranth ist in der Küche recht einfach zu verarbeiten. Er kann geschrotet, gemahlen, gepoppt und gekeimt verwendet werden. Man kann ihn deftig und süß verarbeiten, in Müsli ebenso wie als Hauptgericht, Beilage, Gemüsefüllung oder Dessert. Beim Backen macht er eine gute Figur im Brot, Kuchen und Gebäck. Amaranth schmeckt leicht nussig. Die Körner werden für das Grundrezept mit der doppelten bis dreifachen Wassermenge aufgekocht, etwa 25 Minuten leicht geköchelt, um dann ohne weitere Hitzezufuhr auszuquellen.
Warnhinweise & Nebenwirkungen
Amaranth gilt als besonders gut verträgliches und leicht verdauliches Lebensmittel. Die Inhaltsstoffe können durch den menschlichen Organismus bestens erschlossen werden. Auch Kinder können ihn schon gut vertragen, da er besonders kleine Stärkekörner hat. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind nicht bekannt, der geringe Anteil Oxalsäure ist bei normaler Verzehrmenge unbedenklich.
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
Heilkräuter & Heilpflanzen - beliebte Beiträge:
Anis | Beifuß | Dill |
Fenchel | Ginseng | Kamille |
Anis | Beifuß |
Dill | Fenchel |
Ginseng | Kamille |