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Hopfen - Humulus lupulus *

Allgemeines zum Hopfen

Hopfendolden und Blätter
Hopfendolden und Blätter

Der Hopfen (Humulus lupulus) gehört zu den Hanfgewächsen. Bereits im Jahre 1153 beschrieb Hildegard von Bingen die heilsame und antiseptische Wirkung des Hopfens. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Hopfen darüber hinaus von Mönchen als Konservierungsmittel und Aromageber beim Bierbrauen eingesetzt. Die Klöster bauten ihren Hopfen zumeist selbst an und stellten daraus das regionale Klosterbier her. Teilweise hat sich diese Tradition bis in unsere Zeit gehalten.


Vorkommen & Verbreitung von Hopfen

Wilder Hopfen wächst in allen Teilen Europas. Er bevorzugt feuchte Wälder, Flussufer und Auengebiete sowie buschreiche Heckenlandschaften.

Große Anbauflächen für speziellen Zuchthopfen finden sich in Nordamerika und China sowie in Westeuropa und Südafrika. Auch in Polen, Tschechien und Deutschland wird Hopfenanbau betrieben. Deutschland verfügt über sechs bedeutende Anbaugebiete. Bekanntestes davon ist die Hallertau in Bayern. In den Gerüstanlagen der Hopfengärten wird alljährlich ab Ende März mit dem Hopfenanbau begonnen.

Wilder Hopfen
Wilder Hopfen mit Dolden

Aussehen und Merkmale des Hopfens

Hopfen ist eine rechtsdrehende Kletterpflanze. Seine Wurzel reicht tief in den Boden und ist weit verzweigt. Der Stängel der Pflanze ist kantig und rau behaart. Die Pflanze zeigt rundliche Blätter mit grob-gesägtem Rand, das Blattwerk wächst gegenständig.

Unter günstigen Bedingungen kann Hopfen eine Wuchshöhe von bis zu acht Metern erreichen. In der Blütezeit, von Juli bis September, zeigt der zweihäusige Hopfen sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die weiblichen Blüten sind als zapfenartige Scheinähren ausgebildet, die an der Innenseite mit rötlichen Düsen versehen sind. Aus den weiblichen Blütendolden entwickeln sich später die Hopfensamen, die auch Nüsschen genannt werden. Männliche Blüten hingegen sind von schlichter gelbgrüner Farbe.

Heilanzeigen und Wirkung von Hopfen

In der Pflanzenheilkunde wird Hopfen gegen Nervosität, Angstzustände und Schlaflosigkeit eingesetzt. Aufgrund einiger biochemischer Pflanzenstoffe, die dem weiblichen Östrogen ähneln, hilft Hopfen auch gegen Wechseljahresbeschwerden. Darüber hinaus wird ihm eine antibakterielle, beruhigende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
Hopfenpräparate kommen außerdem bei Fieber, Verstopfung, Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Migräne und Menstruationsstörungen zum Einsatz.

Das ätherische Öl des Hopfens wird auch in der Aromatherapie verwendet. Hier wirkt es tonisierend, stimmungsaufhellend und belebend. Äußerlich angewendet kommt Hopfen als Kompresse oder als Massageöl zur Anwendung.


Verarbeitung & Darreichungsformen

Hopfen wird heute fast ausschließlich für die Bierherstellung angebaut. Wegen seiner zahlreichen Heilwirkungen kommt er allerdings nach wie vor auch in verschiedenen medizinischen Präparaten zum Einsatz. Verwendet werden hierfür vor allem die Zapfen und die frischen Hopfen-Blätter. Beide sind von leicht bitterem, würzigem Geschmack. Verantwortlich für das herbe Aroma des Hopfens sind die reichlich enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe wie Humulon und Lupulin sowie Harze und ätherisches Öl. Das ätherische Öl des Hopfens wird durch Wasserdampf-Destillation der Blütendolden gewonnen. Hier ergeben 100 kg Hopfenblüten ca. 1 kg Hopfenessenz.


Anbau & Ernte

Junge Hopfentriebe können ab dem Sommer regelmäßig geerntet werden. Sie geben frischen Salaten ein leicht bitteres Aroma und sind vor allem in Frankreich und Belgien beliebt. Auch ältere Pflanzentriebe werden dort ähnlich wie Spargel zubereitet und verzehrt.

Das eigentliche Interesse bei der Hopfenernte gilt allerdings den weiblichen Blütendolden, die ab dem Spätsommer gepflückt und anschließend getrocknet werden. Getrockneter Hopfen wird kühl und trocken gelagert.


Warnhinweise und mögliche Nebenwirkungen von Hopfen

Die frischen Hopfenzapfen können bei Hautkontakt allergische Reaktionen hervorrufen. Diese äußern sich in Dermatitis, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Gelenkbeschwerden. Da diese Reaktion hauptsächlich bei Erntearbeitern vorkommt, wird sie auch "Hopfenpflückerkrankheit" genannt. Der allergene Stoff wird vermutlich beim späteren Trocknen zerstört.

Hopfen steht im Verdacht, die Wirksamkeit anderer Arzneimittel zu beeinflussen. Bei der Einnahme von ärztlich verordneten Medikamenten sollte vor der zusätzlichen Einnahme von Hopfenpräparaten der Arzt befragt werden. Toxische Wirkungen des Hopfens sind nicht bekannt.


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

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