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Gerste / Gerstengras - Hordeum vulgare *

Allgemeines zum Gerstengras

Gerstengras bzw. Gerste (lateinisch: Hordeum vulgare) wird auch als "Kulturgerste" bezeichnet und gehört zu den bei uns gut bekannten Getreidesorten. Wohl jeder kennt sie als zentralen Bestandteil des "Gerstensaftes", also des Bieres. Weniger bekannt ist die Verwendung von Gerstengras, obwohl es als eines der nährstoffreichsten Lebensmittel gelten kann. Durch seine hohe Nährstoffdichte und die besondere Zusammensetzung an Inhaltsstoffen wird das Gerstengras sogar als Heilmittel angesehen. Einige wissenschaftliche Studien weisen nach, dass es positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen kann. Es lohnt sich also, einen etwas genaueren Blick auf das Gras der Gerste zu richten.


Vorkommen und Verbreitung der Gerste

Gerste ist als Getreide heute weit verbreitet. Die Heimat des Getreides liegt in den Ländern des Vorderen Orients und den östlichen Balkanländern. Schon vor rund 8.000 Jahren wurde Gerste am Nil und in Mesopotamien angebaut. Lange war sie Grundnahrungsmittel und wurde in Form von Brei oder als Suppeneinlage zubereitet. Überall dort, wo Gerste wächst, gibt es naturgemäß auch das Gerstengras.


Aussehen und Merkmale von Gerstengras

Gerste zählt zu den einjährigen Süßgräsern (Poaceae). Als Gerstengras werden die jungen Blätter der Gerste bezeichnet. Sie sehen aus wie ein langer grüner Halm, unten mit einem dünnen Stiel, der sich nach oben etwas verbreitert. Die unspektakuläre Optik, die tatsächlich stark an unser Wiesengras erinnert, lässt keinerlei Rückschlüsse auf die wertvollen Inhaltsstoffe zu. Erst später entsteht das Gerstenkorn als Frucht der Pflanze.


Inhaltsstoffe, Wirkung und Verwendung

Der japanische Wissenschaftler Dr. Yoshihide Hagiwara stellte schon vor Jahrzehnten bei einem Vergleich von mehr als zweihundert grünen Blattgemüsen fest, dass Gerstengras über eine ganz besonders hohe Nähstoffdichte und -vielfalt verfügt. Kaum ein anderes Lebensmittel kann mit diesem unscheinbaren Grünzeug, das eher an Tierfutter erinnert, so ohne Weiteres mithalten.

Gerstengras punktet durch einen sehr hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen. Kalzium, Eisen, Zink, Magnesium, Phosphor, Natrium und Kupfer liegen teilweise in Mengen vor, die die Mengen gängiger bzw. bekannterer Lieferanten bei Weitem übertreffen. Auch der Gehalt an den Vitaminen A, B, C und E ist enorm. Hinzu kommt Chlorophyll, ein pflanzlicher Farbstoff, der chemisch dem roten Farbstoff des menschlichen Blutes (Hämoglobin) gleichzusetzen ist. Chlorophyll sorgt für eine gute Sauerstoffversorgung des Blutes und besitzt stark entgiftende Wirkung. Die Bioflavonoide des Gerstengrases haben entzündungshemmende, antibakterielle Eigenschaften. Die Ballaststoffe sorgen für eine gute Verdauung und einen gesunden Darm. Bemerkenswert sind auch spezielle Antioxidantien wie Proanthocyanidine, Saponarin oder Lutonarin. Sie wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Unter den im Gerstengras enthaltenen zwanzig verschiedenen Enzymen ist das Enzym Superoxid-Dismutase (SOD) hervorzuheben, bekannt als starker Radikalfänger. Nicht zuletzt stecken im Gerstengras alle zwanzig Aminosäuren, darunter natürlich auch die acht essentiellen, die der Körper nicht selbst herstellen kann.

Der breitgefächerte Wirkstoffgehalt macht Gerstengras zu einem allgemein gesunden Lebensmittel, das durch die Versorgung mit derart vielen Nährstoffen das Immunsystem stützen und wegen seiner stark basischen Wirkung auch den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht halten kann. Durch Studien erwiesen ist die positive Wirkung auf die Darmgesundheit: Selbst bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa können durch Einnahme von Gerstengras die unangenehmen Symptome wie Blähungen, Schmerzen und Durchfälle gelindert werden. Auch die Hautgesundheit soll profitieren können, da die Proanthocyanidine des Gerstengrases die Haut vor freien Radikalen schützen und das Bindegewebe stärken können.
Für viele vermutete Wirkungen fehlen bisher allerdings aussagekräftige Studien bzw. Untersuchungen am Menschen. Dazu zählen positive Einflüsse auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel sowie eine stimmungsaufhellende Wirkung.
Mehr über Gerstengras und seine Wirkung erfahren Sie unter: https://www.gerstengraspulver.net

Anbau und Ernte von Gerstengras

Wie jedes andere Getreide wird Gerste großflächig ausgesät. Soll das Gras verwendet werden, so erfolgt die Ernte schon sehr bald nach der Aussaat, denn das Gras wächst in ziemlichem Tempo. Es wird geerntet, wenn es eine Höhe von etwa 10 Zentimetern erreicht hat, was nach zehn bis zwölf Tagen der Fall ist. Jetzt ist der Nährstoffgehalt besonders hoch.

Gerstengras lässt sich - wie andere Keimlinge auch - problemlos selber ziehen. Dazu werden die Gerstenkörner eine Nacht in Wasser eingeweicht und die aufgequollenen Samen anschließend eng nebeneinander (nicht übereinander!) in einer Pflanzschale auf feuchter Erde verteilt. Die Erde darf nicht austrocknen. Im Handel gibt es auch Keimgeräte speziell für die Grasanzucht. Ist das Gras nach einigen Tagen hoch genug, schneidet man es einfach mit der Schere ab und kann es jetzt weiter verwenden


Verarbeitung & Verwendung von Gerstengras

Gerstengras kann frisch, als Saft oder in Pulverform verwendet werden. Das frische, leicht nach Spinat schmeckende Gras eignet sich als Zugabe in Smoothies oder klein geschnitten in Suppen, Eintöpfe, Salate, Dips, Kräuterquark oder Brotaufstriche.

Frischer Gerstengrassaft ist relativ hochpreisig, er hat einen recht intensiven Geschmack und lässt sich deshalb gut vor Verzehr mit anderen Säften mischen. Fertige Mischsäfte sind auch im Handel erhältlich. Wer seinen Gerstengrassaft selbst herstellen möchte, benötigt dafür eine speziell für Gräser geeignete Saftpresse. Die Anschaffung lohnt sich nur bei häufigerem Gebrauch. Zu beachten ist, dass der Saft nur noch wenig Ballaststoffe enthält: Für die Förderung einer guten Verdauung wirkt sich dieser Umstand eher negativ aus. Allerdings heißt es, die Vitalstoffe würden eher komprimiert.

In Form von wasserlöslichem Pulver, in Kapseln oder Tablettenform lässt sich Gerstengras ebenfalls verwenden. Dabei lässt das lose Pulver aus schonend getrocknetem Gras den größten Spielraum bei der Verwendung. Es kann in Getränken aufgelöst oder Speisen und Smoothies zugesetzt werden. Kapseln und Tabletten ermöglichen eine einfache Einnahme in vorgegebener Dosis. Hier ist darauf zu achten, dass ausschließlich reines Gerstengraspulver, möglichst in Bio-Qualität, verarbeitet wurde.


Warnhinweise und mögliche Nebenwirkungen von Gerstengras

Die als üblich und nebenwirkungsfrei angesehene Dosis Gerstengraspulver sind 3 gehäufte Teelöffel am Tag, verteilt auf drei Portionen, jeweils in 150-200 ml Flüssigkeit. Kapseln und Tabletten werden nach Packungshinweis eingenommen. Allergien und Unverträglichkeiten sind wie bei jedem pflanzlichen Mittel in seltenen Fällen möglich. Wegen des hohen Ballaststoffgehaltes in frischem Gras kann es anfänglich zu leichten Magen-Darm-Beschwerden kommen. Insgesamt gilt Gerstengras aber als gut verträgliche Nahrungsergänzung.


* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier gemachten Informationen wird keine Gewähr übernommen. Die hier vorgestellten Informationen stellen keine Form der Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

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